Im Frühjahr 2024 veröffentlichte das Umweltbundesamt die Treibhausgasbilanz für 2022 – mit einem uneindeutigen Ergebnis.
Das Umweltbundesamt (UBA) präsentierte Ende März die Daten zu den Treibhausgasemissionen Deutschlands für das Jahr 2022, die eine überraschende Zielerreichung im Rahmen der nationalen Klimaschutzbemühungen aufzeigen. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Emissionen um 1,9 Prozent auf 746 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Besonders signifikant war der Rückgang in der Industrie, wo die Emissionen um 10,4 Prozent auf 164 Millionen Tonnen fielen.
Trotz dieser positiven Entwicklung verzeichnete der Energiebereich aufgrund erhöhten Kohleeinsatzes einen Anstieg der Emissionen um 4,4 Prozent auf 256 Millionen Tonnen. Auch der Verkehrssektor erlebte eine Zunahme der Emissionen um 0,7 Prozent, selbst unter Berücksichtigung der Einführung des 9-Euro-Tickets seinerzeit durch die Deutsche Bahn und der Erholung nach der Pandemie. Der Gebäudesektor erreichte ebenfalls nicht die gesteckten Klimaziele.
Projektionsdaten zeigen: Klimaschutzziel für 2030 ist erreichbar
Ein ermutigender Trend ist der Anstieg des Anteils erneuerbarer Energien, die nun 46,2 Prozent des Bruttostromverbrauchs ausmachen. Dirk Messner, Präsident des UBA, unterstreicht jedoch die Dringlichkeit einer beschleunigten Energiewende, mit dem Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 auf 80 Prozent zu erhöhen. Trotz der aktuellen Herausforderungen ist das Erreichen des Klimaschutzziels für 2030 laut Projektionsdaten des UBA möglich.
Angesichts der anfänglichen Klimaschutzlücke zu Beginn der aktuellen Legislaturperiode besteht Hoffnung, dass diese bis 2030 geschlossen wird, sofern Deutschland seinen eingeschlagenen Kurs fortsetzt. Das Bundesklimaschutzgesetz fordert nun unverzügliche Handlungen der Ministerien, um insbesondere die Verkehrs- und Gebäudesektoren stärker auf die Klimaziele auszurichten.